Hunde aneinander gewöhnen | Tipps von ADAPTIL-Expertin Elena Garcia

Geschrieben von ADAPTIL Expert, Veröffentlicht auf July 11, 2022

Sollen zwei Hunde sich kennenlernen, um zusammenzuleben oder einfach viel Zeit miteinander zu verbringen, ist ein bisschen Geschick und Planung erforderlich. Die folgenden Tipps von Expertin Elena Garcia helfen euch dabei!

Neutraler Boden 

Das erste Treffen sollte nicht in eurem Zuhause stattfinden, sondern am besten Draußen. Lass die Hunde mit genügen Sicherheitsabstand nebeneinander laufen. Die Idee ist, einen ruhigen Spaziergang zu machen und die Hunde herumschnüffeln zu lassen.  

Die Umweltreize sollten sie etwas voneinander ablenken. Auf diese Weise können sie sich ein bisschen kennenlernen, ohne gleich zu viel Kontakt herzustellen. Es ist wichtig, dass die Hunde entspannt bleiben und du jedes ruhige und gesellige Verhalten lobst.  

Hunde aneinander gewöhnenDen Kontakt langsam steigern 

Achte auf die Körpersprache der Hunde. Wenn beide Fellnasen in der Nähe des anderen ein positives Verhalten zeigen, kannst du beginnen, mehr Kontakt zwischen den beiden zuzulassen. Während des Spaziergangs kannst du ihnen erlauben, sich anzunähern. Aber immer nur für kleine Momente, bevor du sie wieder etwas auseinanderbringst. Am wichtigsten ist, dass das alles während dem Laufen passiert und ihr den Spaziergang nicht unterbrecht.  

Immer nur einen Hund ableinen 

Wenn die ersten Kontakte gut gelaufen sind und die Vierbeiner in Gegenwart des Anderen ruhig bleiben, kannst du einen der Hunde von der Leine lassen. Es gibt keine direkte Regel, welchen Hund man zuerst ableinen sollte. Am besten ist es, den entspannteren von beiden oder den Hund mit den besseren Kommunikationsfähigkeiten zuerst von der Leine zu lassen.  

Beide Leinen weglassen 

Wenn die Hunde keine Zeichen von Feindseligkeit gezeigt haben, beginne damit, beide Hunde von der Leine zu lassen. In diesem Moment fangen sie wahrscheinlich an zu spielen. Das ist erst mal ein gutes Zeichen. Allerdings solltest du dabei zwei Dinge beachten: 

  • Die Hunde brauchen Pausen während ihrer Spielzeiten 
  • Sollte einer der Hunde zu dominant oder aufdringlich werden, solltest du eingreifen, die beiden voneinander trennen und die Kontrolle über die Situation übernehmen. So vermeidest du, dass es zu einem Konflikt 

Zeit hereinzugehen 

Wenn sich die Hunde draußen an einem ruhigen Ort getroffen haben und gut miteinander auskommen, ist es an der Zeit, hereinzugehen. Vergewissere dich jedoch zunächst, dass du alle konfliktträchtigen Gegenstände wie Futter, Spielzeug, Lieblingsdecken und Schlafplätze weggeräumt hast. Bleibe bei den Hunden und schenke ihnen Aufmerksamkeit, damit du dafür sorgen kannst, dass sie ruhig und entspannt bleiben.  

Mit dem Befolgen dieser Schritte, kannst du sichere, ruhige und angenehme Interaktionen sowohl für dich, als auch für die Vierbeiner fördern. Um die Umgebung der Hunde konfliktfrei zu halten, bedarf es jedoch einiger Überlegungen und Sorgfalt. Das kannst du beachten:  

Hunde aneinander gewöhnenAufmerksamkeit gerecht verteilen 

Hunde möchten sich geliebt und geschätzt fühlen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Maß an Aufmerksamkeit, das sie erhalten, eine Quelle von Konflikten sein kann, wenn sie anderen Hunden vorgestellt werden. 

Bittet der Hund um Aufmerksamkeit und du willst/kannst sie ihm gerade geben, dann tue das gerne! Bittet er allerdings um Aufmerksamkeit, die du ihm gerade nicht geben kannst, gib ihm sofort eine verbale Rückmeldung, z. B. „nicht jetzt“, in Verbindung mit einem visuellen Signal. Das hilft dem Vierbeiner bei der Frustrationsbewältigung, da er sofort weiß, ob er die Aufmerksamkeit bekommt oder nicht.  

Weg mit Gegenständen, die Konflikte auslösen können 

Wie eben schon erwähnt, können Hunde sehr besitzergreifend sein, wenn es um ihr Lieblingsspielzeug oder das Lieblingsfutter geht. Deshalb ist es wichtig, alle Gegenstände zu verstecken, die zu Konflikten zwischen den Fellnasen führen könnten.  

Hunde verstehen unsere Besitzregeln nicht und fragen nicht um Erlaubnis, wenn sie etwas benutzen wollen, das ihnen nicht gehört. Sie fühlen sich einfach von Gegenständen angezogen, die sie ansprechen. Und wenn du diese Anziehung vermeidest, vermeidest du auch unnötige Konflikte beim Kennenlernen der Hunde.  

Hunde aneinander gewöhnenGutes Verhalten belohnen 

Wie bei jedem Sozialtraining ist es wichtig, gutes Verhalten zu bestärken, um sicherzustellen, dass die Vierbeiner dieses Verhalten beibehalten. Lobe jeden Hund, wenn er ein ruhiges und geselliges Verhalten zeigt. Das muss nicht immer unbedingt ein Leckerli oder Streicheln sein. Manchmal reicht auch ein verbales Lob mit anerkennendem Blick, um das positive Verhalten zu verstärken.  

Stelle sicher, dass alle Bedürfnisse der Hunde erfüllt sind 

Ob es sich dabei um Bewegung, Ruheplätze, Futter und Wasser oder einfach nur um die Interaktion mit dir handelt – dafür zu sorgen, dass die Bedürfnisse der Hunde erfüllt werden, trägt dazu bei, unnötigen Stress und potenzielle Konflikte zu vermeiden. 

Wenn die Hunde sich gemeinsam bewegen und ausruhen, diese Bedürfnisse also gemeinsam befriedigt werden, kann das die Zusammengehörigkeit und Bindung zwischen den Tieren stärken. Versuche also, mit den beiden regelmäßig spazieren zu gehen, um ihre Beziehung zu fördern.  

Gib jedem Hund die gleiche Zuneigung 

Alle Hunde sehnen sich nach der Zuneigung ihrer Besitzer, was oft zu Stress zwischen zwei Vierbeinern führen kann. Egal, ob du nach der Arbeit nach Hause kommst oder Zeit allein mit einem der Hunde verbringst, versuche, beiden Fellnasen dieselbe Zuneigung zukommen zu lassen.  

Außerdem solltest du vermeiden zu aufgeregt zu sein, wenn du deine Hunde begrüßt. Das kann nämlich dazu führen, dass sie einander Konkurrenz machen.  

Vermeide hierarchische Terminologie 

Die emotionale Intelligenz unserer Hunde ist viel höher, als wir manchmal glauben können. Daher solltest du Namen und Begriffe, die auf einer Hierarchie basieren, vermeiden. Wenn du einen der beiden zum Beispiel immer „Chef“ nennst, verstehen die Hunde, dass du einen Unterschied zwischen ihnen machst. Und das trägt nicht zu einer ausgeglichenen Beziehung zwischen den Tieren bei.  

Das Verhältnis zwischen Hunden kann sehr komplex sein und selten gibt es einen „nur dominanten“ und einen „nur unterwürfigen“. Ihr Verhalten untereinander auf diese Weise zu vereinfachen, ist also nicht hilfreich.  

Hunde aneinander gewöhnenFinde heraus, was euch am besten passt 

Das alles hier sind allgemeine Ratschläge. Jeder Hund und jede Familie ist anders. Und nicht alle Ratschläge sind für jeden von ihnen gleich gültig oder geeignet.  

Wenn die oben genannten Tipps für dich nicht hilfreich sind, wende dich an deinen Tierarzt, der dich an einen zertifizierten Verhaltenstherapeuten verweisen kann, der mit dir und deinen Hunden einen speziellen Plan erstellen kann.


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